Dienstag, März 19, 2024

Setzen Sie sich!

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Setzen Sie sich!

Bitte nehmen Sie kurz Platz!

Das Wort Seuche traf die Welt wie ein Giftpfeil. Woher der Schuss kam, war schnell geklärt. Ebenso, welches Gift er verbreitete: CORONA. Was sich so harmlos und vertraut anhört wie die Freundin, die früher mit uns die Schulbank drückte, mutiert zum unsichtbaren Feind mit vielen Namen: Chaos, Ohnmacht, Rezession, Opfer, Niederlagen, Atemnot.

Die von „Corona“ getroffenen Menschen ringen nach Luft. Sie kämpfen mit Fieber, Husten, Übelkeit, Durchfall, Kopf- und Gliederschmerzen. Angsterfüllt landen sie in überfüllten, kaputtgesparten Krankenhäusern, wo sie ihre Symptome auf immungeschwächte Patienten übertragen. Corona beherrscht die Krankenhausflure. Operationen werden verschoben, Infizierte unter Quarantäne gestellt. Niemand kennt den unsichtbaren Feind. Niemand weiß, was er als nächstes plant. Die selbsternannte Ordnung bröckelt – Corona wird zum Staatsfeind Nummer eins erklärt.

Krank. Kränker. Corona.

Die Welt ist in Panik, der Staat im Dilemma. Wie kann er sein marodes Gesundheitssystem retten? Wie sein ohnehin schon kränkelndes Volk in Sicherheit wiegen? Jener stetig wachsenden Gemeinschaft, dem die moderne Medizin in der Vergangenheit immer wieder neue Krankheiten eingeimpft hatte? Wohin jetzt mit den Kranken, wenn tatsächlich der Ernstfall eintritt? Woher die Intensivbetten und geschulten Pflegekräfte nehmen, die seit Jahren Mangelware sind? Der politisch gewollte Wettbewerb unter den Kliniken ist schon längst zum Überlebenskampf geworden. Klinikbetreiber, die wie Unternehmer denken, mussten auf die stetig steigenden Kosten mit Sparkursen reagieren. Ihr Kurs: eine Sackgasse. Niemand hörte ihren Hilferuf nach einem Ausweg aus der Misere.

Hat Corona den Schrei gehört? Getroffen vom Gift der Unsicherheit rufen Land und Länder den Katastrophenfall aus. Kirchen, Schulen und Geschäfte werden geschlossen, Menschenansammlungen untersagt, Kontaktverbote ausgesprochen, Grenzen dicht gemacht, Flüge gestrichen, Ausgangsbeschränkungen verschärft, Mindestabstände festgesetzt und öffentliche Plätze geschlossen. Das Sitzen auf einer Parkbank darf man nur noch stehend genießen. Wer sich trotzdem setzt, fällt tief. Revolution muss man sich in Zeiten wie diesen leisten können.

Revolution? Unbezahlbar.

150 Euro für das Verlassen des eigenen Hauses? Wird zähneknirschend vom letzten Gehalt gezahlt. Weitere 150 Euro für die Nichteinhaltung des Mindestabstands? Finden sich bestimmt in der Haushaltskasse. 500 Euro für den Besuch beim Opa im Altenheim? Riskiert. Gibt ja bald Kurzarbeitergeld. Ein Picknick im Park? Macht schlappe 250 Euro. Eine Geburtstagsfeier? Muss man sich in Niedersachsen für 12.400 Euro erst einmal leisten können. Ein Treffen mit einem Freund? Inzwischen unbezahlbar. Berliner Ladenbesitzer zahlen bis zu 10.000 Euro Strafe, wenn sie es wagen, ihr Geschäft zu öffnen. In Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz drohen bei wiederholten Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen bis zu 25.000 Euro Strafe.

Wer Touristen in Sachsen-Anhalt beherbergt, muss sogar mit einer Strafanzeige und bis zu zwei Jahren Haft rechnen. Diejenigen, die nun glauben, sie seien in ihrer Freiheit eingeschränkt, irren. Man darf sich bewegen. Nur eben in die richtige Richtung. Und die liegt nicht, wie einige in Zeiten wie diesen versehentlich annehmen, in der Grenzüberschreitung von Niedersachsen nach Sachsen-Anhalt. Das macht nämlich sage und schreibe 400 Euro. Wer sich weitere Miese auf seinem Konto ersparen möchte, sollte sich definitiv in die andere Richtung bewegen. Und klagen Sie bloß nicht! Denn auch dieser Weg kostet Geld.

Ja, wo laufen Sie denn?

Das durch den Staat eingeschränkte Leben ist von einem Moment zum anderen zerbrechlich, teuer und unheimlich still geworden, und die Wirtschaft erlebt ihre dunkelsten Stunden seit Kriegsende. Und die Menschen? Protestlos unterwerfen sie sich. Zu groß ist ihre Angst vor dem unsichtbaren Feind. Zu machtvoll und rigoros klingen Warnung und Ansage „von oben“. Das Damoklesschwert des Todes schwebt in und über ihren Köpfen. Schließlich haben sie doch gesehen, wie das versprühte Gift weltweit seine lähmende Wirkung zeigt.

Paralysiert, zur Untätigkeit verdammt und zum Hausarrest verdonnert, können sie nur tatenlos zusehen, wie man vor ihren Türen Straßensperren errichtet. Wie Lautsprecherwagen auf leeren Straßen den Ernst der Lage verkünden, bewaffnete Uniformierte patrouillieren, und ein Mindestabstand zum nächsten Lebewesen von 1,50 Meter inzwischen zur Pflicht geworden ist. In ihren engen Zimmern freuen sie sich, dass man andernorts auch endlich „durchgreift“ und sich unerwünschte, potenzielle Infizierte mit Werbebannern vom Leib hält. Sie zucken zusammen, wenn Bürgermeister in Italien aufgebracht ins Netz brüllen: „Wo verdammt nochmal geht ihr hin? Wo geht ihr mit euren inkontinenten Hunden hin?“

Glück ist eine Frage der Perspektive

Stört es die Kinder dieser Welt, dass sie kontrolliert, bestraft und in ihren Grundrechten eingeschränkt werden? Nein. Hinter verschlossenen Türen stimmen sie ein in das Klagelied der Welt, auf Sozialen Netzwerken grölen sie Parolen wie: „Daheim bleiben“, „Abstand halten“ und „Zamhalten“. Ein Widerspruch? Nicht für sie. Mutig schmeißen sie der Oma, die sie gestern noch umarmt haben, die Einkaufstüte vor die Tür. Nichtsahnend, dass daran vermutlich noch der Virenherd vom Einkaufswagens klebt, zu dem man sie wenige Minuten zuvor vorm Betreten des Ladens gezwungen hatte. Sie sind benebelt von den vielen Endorphinen, die sie für diese „gute Tat“ ausgeschüttet bekommen haben. Doch das Glücksgefühl währt nicht lange.

Von Querdenkern und Quertreibern

Daheim fordern die Kinder ihren Tribut. Gestresst vom Schulstoff, mit dem sie täglich übers Netz bombardiert werden, wirkt deren Anblick wie eine weitere Geldstrafe. Doch Geldnot macht bekanntlich erfinderisch. Und so wird der aufkeimende Lagerkoller mit einer Runde Backgammon überspielt. Spaß bringt’s keinen – wie auch? Vom wochenlangen Selbststudium sind die Kinder nicht nur gelangweilt, sondern in ihrer Stimmung gedrückt. Das Alleinsein, die Isolation und die Eintönigkeit haben ihnen jedwede Motivation geraubt.

Die Eltern, längst zu unbezahlten Privatlehrern mutiert, resignieren. Weil nun auch ihre letzte Kraftreserve aus dem Senioren-Catering-Service aufgebraucht ist, akzeptieren sie widerstandslos ihr Schicksal und versuchen, Home-Office und Familie unter einen Hut zu bringen. Andere Spezies ihrer Art isolieren sich freiwillig von Nachbarn und Freunden und desinfizieren ihre Umgebung mit Gewissenhaftigkeit. Ein Auto mit Münchner Kennzeichen, das am Nachbargrundstück parkt? Interessiert bestimmt die Polizei. Eine Grillparty zwei Straßen weiter mit mehr als drei Personen? Sicherlich ein Fall für die Kripo. Frau Müller hält den Mindestabstand nicht ein? Na, die kann sich auf was gefasst machen! Ein Radler im Wald, an unerlaubter Stelle? Die 110 wartet nur darauf, gedrückt zu werden.

Die Jagd nach Kranken

Der Wahnsinn ist Normalität. Freilaufende und potenzielle Krankheitsüberträger zwingt man zu einem Mundschutz. Das wirft die Frage auf: Wen oder was haben sie gebissen?  Wen oder was verstecken sie hinter ihrer Maske? Sind sie krank? Die Jagd nach „Kranken“ wird zum Gesellschaftsspiel. Der Spieleinsatz: Fieberthermometer. Sobald das Wort fällt, steigt die Körpertemperatur der Gejagten automatisch an. Wer mit erhöhter Temperatur erwischt wird, ist raus aus dem Spiel. Die anderen haben Glück, müssen sich aber trotzdem „blitzdingsen“ lassen. Denn die Spielregel lautet: Ohne Messung haste gleich verloren.

Ein verlorenes Spiel in China sieht so aus, dass Wohnungstüren zugeschweißt und vermeintlich Infizierte abtransportiert werden. Journalisten, die nicht mitspielen wollen, müssen das Land verlassen. An Spaniens Küsten patrouillieren derweil bewaffnete Uniformierte, Strände werden mit aggressiven Bleichmitteln besprüht. Ungarn bringt ein Notstandsgesetz auf den Weg, das seinem Premier und der Regierung zur Bekämpfung des Gifts Sonderrechte einräumen soll. Dänemark führt Zwangsimpfungen ein, und in Deutschland fordert Gesundheitsminister Spahn ein Gesetz, das das Aufspüren von Corona-Infizierten und deren Kontaktpersonen per Mobiltelefon erlauben soll.

Ungehörte Schreie

Die ersten Aufschreie gegen die Einschränkung der Bewegungsfreiheit scheitern vor dem Bundesverfassungsgericht, weil bestehende Gesetze passend gemacht werden. Kritische Stimmen gehen im Jubel der öffentlichen Zustimmung unter, Ausreißern drohen Geldbußen oder Gefängnis. Eine Anwältin, die für ihre Grundrechte kämpft, landet in der Psychiatrie. Demos mit mehr als 1.000 Personen werden verboten. Derweil provoziert das anhaltende Kontaktverbot und der Betreuungsnotstand in den Familien häusliche Gewalt. Der Beweis, dass einige Straftäter zu Recht „in Haft“ sitzen?

Gegen Kaution sind sie alle bald wieder auf freiem Fuß. Einen Teil haben sie bereits mit Geld bezahlt. Der andere Teil ist mit bürgerlichen Freiheiten abzustottern. Zum Wohle der Volksgesundheit. Aus Angst vor Infektionen hat man ihnen einen Dauermaulkorb verpasst. Dass sie dadurch gezwungen werden, ihr eigenes Kohlendioxid einzuatmen, interessiert nicht weiter im Kampf gegen den Staatsfeind. Dass sie unter Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Atemnot leiden, ist ein vorübergehender Nebeneffekt im Warten auf den erlösenden Impfstoff.

Im Hoffen auf die Freiheit, der Zurückeroberung des Alltags. Sieben Milliarden Euro hat Europa für die Entwicklung eines Impfstoffs von der Welt eingesammelt. Ein Impfstoff, der „sieben Milliarden Menschen „verabreicht werden soll“, wie Bill Gates in einem Interview der Tagesschau (ab Minute 4.24) im April ganz selbstverständlich erwähnte. Corona, solltest du überleben, bitte verzeih mir, wenn ich dich beim nächsten Klassentreffen einfach ignoriere!

Comments on "Setzen Sie sich!"

One comment

  1. Heide

    Toller Beitrag!!!!

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